„Schneesicher? Sicher nicht. Perspektiven für den Wintertourismus in den Alpen“ war das Thema einer internationalen Konferenz, die vom Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen organisiert wurde. Vom 23. bis 24. Oktober trafen sich Mitglieder des Netzwerks und weitere Akteurinnen und Akteure in Bad Hindelang, Deutschland. Die Konferenz war der Entwicklung von Strategien zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels auf den Wintertourismus gewidmet.
Das für die Konferenz gewählte Thema war ebenso dringend wie relevant: kürzere und weniger vorhersehbare Wintersaisons in den Alpen erfordern zunehmend Anpassungsmaßnahmen für Wintertourismusdestinationen. Die Anzahl der Schneetage nimmt ab, und die Schneefallgrenze steigt aufgrund des Klimawandels. Da der Schneetourismus jedoch ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität in vielen Gemeinden des Alpenraums ist, müssen langfristige Alternativen zur Bewältigung dieser Veränderungen gefunden werden.
„Ich glaube wirklich an den Wert des gegenseitigen Lernens und des Austauschs innerhalb unserer Netzwerke über die mögliche Zukunft des Wintertourismus angesichts dieser Herausforderungen“, sagte Alenka Smerkolj, Generalsekretärin des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention, in ihrer Begrüßungsrede. Sie betonte die wichtige Rolle des Netzwerks „Allianz in den Alpen“, das aus über 300 Gemeinden besteht und Beobachterorganisation der Alpenkonvention ist.
Mehr als 120 Teilnehmende der Konferenz wurden zudem von Marc Nitschke (Erster Vorsitzender des Gemeindenetzwerkes Allianz in den Alpen), Dr. Sabine Rödel (Erste Bürgermeisterin Bad Hindelangs), Christian Ernstberger (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) und Stefan Mitterer (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz) begrüßt.
Als kleines Beispiel für ein lokales Projekt kam Marc Nitschke mit dem „EMMI-Mobil“ zur Konferenz. Der kleine auf Abruf verfügbare elektrische Bus ist ein gutes Praxisbeispiel dafür, wie Einwohnende und Gäste den letzten Kilometer zurücklegen können.
Allianz in den Alpen organisierte die Konferenz im Zusammenhang mit dem Interreg-Alpenraumprojekt „Beyond Snow“. Ziel des Projekts ist es, Wintertourismusdestinationen dabei zu unterstützen, unabhängiger vom Schnee zu werden und so ihre Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen.
Um kreative Lösungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und Resilienz zu finden, betrachteten die Teilnehmenden den aktuellen Stand und tauschten sich lebhaft darüber aus, wie eine positive Zukunft mit den notwendigen Veränderungen – jenseits des Schnees - aussehen könnte.
Alternative Angebote für die Gäste, gutes alpines Essen und Transportlösungen wie Fahrräder und städtische Seilbahnen gehörten zu den diskutierten Ideen.
Darüber hinaus wurden verschiedene bestehende touristische Alternativen zum Skifahren aufgezeigt. Darunter andere Outdoor-Aktivitäten sowie kulturelle Angebote, zum Beispiel im deutschen Achental und in Bad Hindelang. Hier können Gäste etwas über Kräuter, Käse und die Herstellung guter Kässpatzen lernen oder sich an schneearmen Wintertagen im Alphornblasen versuchen.
Bei Exkursionen ins Hintersteiner Tal, ins Alpdorf Balderschwang oder mit dem EMMI-Mobil auf eine Bio-Sennalpe konnten die Teilnehmenden Beispiele für die Umsetzung von Alternativen in der Praxis kennenlernen.