Wasser ist eine kostbare Ressource, die es zu schützen und nachhaltig zu bewirtschaften gilt, vor allem angesichts des Drucks durch den Klimawandel. Die größte Herausforderung für die Alpenländer, ihre Regionen und Gemeinden besteht darin, die Wasserversorgung für Natur und Mensch zu sichern. Dies war das Thema einer thematischen Konferenz in Scuol (Engadin), die von der Schweizer Präsidentschaft der EUSALP, der EU-Strategie für den Alpenraum, organisiert wurde.
Am 16. Juni 2023 trafen sich die Teilnehmenden im schweizerischen Scuol, um sich über verschiedene Aspekte der Wasserwirtschaft im Wandel zu informieren und auszutauschen. Die Konferenz umfasste ein politisches Panel, eine Diskussion über bewährte Praktiken im Bereich Wasserschutz und -erhaltung sowie zwei Panels zum Thema Wasser als Ressource. Die Konferenz endete mit einem Aufruf zum Handeln von vier Mitgliedern des EUSALP-Jugendrates.
Alenka Smerkolj, Generalsekretärin der Alpenkonvention, nahm an der politischen Diskussionsrunde teil. Sie betonte den rechtlichen Rahmen für die Debatte im Rahmen der Alpenkonvention und die Bedeutung der Zusammenarbeit auf lokaler, regionaler, nationaler und transnationaler Ebene in Fragen der Wasserwirtschaft.
Im Rahmenübereinkommen der Alpenkonvention sind die Ziele im Bereich der Wasserwirtschaft die Erhaltung oder Wiederherstellung gesunder Wassersysteme, die Vermeidung der Verschmutzung von Seen und Flüssen sowie die Nutzung der Wasserkraft im Interesse der Alpenbevölkerung und der Umwelt. Darüber hinaus hat die Alpenkonferenz im Jahr 2020 eine Deklaration zum integrierten und nachhaltigen Wassermanagement in den Alpen verabschiedet. Die Deklaration verpflichtet die Alpenländer unter anderem dazu, die verbleibenden natürlich erhaltenen Flussläufe der Alpen zu schützen, die Klimaanpassung im Zusammenhang mit wasserbezogenen Naturgefahren zu fördern und sich auf den Umgang mit Wasserknappheit zu konzentrieren.
„Es ist wichtig, Vertrauen zwischen den alpinen Institutionen aufzubauen und sie zu ermutigen, Erfahrungen und Wissen auszutauschen und gemeinsame Herausforderungen kooperativ anzugehen. Die Wasserwirtschaft ist ein Bereich, in dem die Alpenkonvention dazu beitragen kann, den Dialog und die Zusammenarbeit zu erleichtern“, sagte Alenka Smerkolj.
Im Anschluss an die thematische Konferenz organisierten die EUSALP-Aktionsgruppe 6, unter der Leitung des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention und der Region Kärnten, und die Aktionsgruppe 2 einen technischen Workshop zum Thema Wassermanagement. Der Schwerpunkt lag dabei auf Projekten und Finanzierungen in der EUSALP-Region. Die vier vorgestellten Projekte betrafen Fernerkundungssatelliten zur Verbesserung der Überwachung der Wasserqualität von Alpenseen, die Anfälligkeit der Viehzucht im Gebirge für Dürreperioden (ADO - Alpine Drought Observatory), das EUREGIO-Projekt „Rock-me“, das sich mit der Reaktion von Gebirgsgletschern auf die globale Erwärmung befasst, und eine Präsentation des Netzwerks „ASTERS“ in den französischen Alpen.