Bildung im Blickpunkt der 72. Sitzung des Ständigen Ausschusses

Der Ständige Ausschuss der Alpenkonferenz tagte zum zweiten Mal in diesem Jahr, wieder im Online-Format. In positiver Atmosphäre diskutierten die Delegierten aus den acht Alpenländern, der Europäischen Union und den Beobachterorganisationen über die aktuellen Prioritäten der Alpenkonvention und des Schweizer Vorsitzes.

Die Schweizer Präsidentschaft informierte die Delegierten über den Stand der Umsetzung ihres Präsidentschaftsprogramms. Das Programm besteht aus einem Fünf-Punkte-Plan, der in die folgenden Bereiche unterteilt ist: Fahrradtourismus, nachhaltiges Bauen und Renovieren in den Alpen, lokale Klimaveranstaltungen, Alpenstädte und die Verkehrsverlagerung

Drei der Themen standen bereits im Mittelpunkt von Veranstaltungen, die in der ersten Hälfte des Jahres 2021 organisiert wurden. Die "MoVe the Alps"-Konferenz zu nachhaltigem Radtourismus fand am 22. April statt, die erste Ausgabe der "Climate Hour", die lokale Klimaschutzmaßnahmen hervorhebt, fand am 5. Juni statt, und die "Constructive Alps"-Konferenz zu klimafreundlichem Bauen und Sanieren wurde am 9. und 10. Juni abgehalten. Alpenstädte stehen im Mittelpunkt eines kommenden Peer-Learning-Workshops, der am 18. Juni zum Thema Klimaschutz in Alpenstädten stattfindet.

Ebenfalls auf der Tagesordnung der 72. Sitzung des Ständigen Ausschusses stand das Thema Umweltbildung im Alpenraum. Die Delegierten hörten Präsentationen über laufende und geplante Projekte und Programme im Zusammenhang mit Jugend und Umweltbildung:

  • Jugend auf dem Gipfel, ein internationales Projekt, das von ALPARC koordiniert wird, bringt Gruppen von Jugendlichen zusammen, die sich in Schutzgebieten und Naturgebieten in den Alpen und Karpaten treffen, um eine gemeinsame Erfahrung in den Bergen zu machen.
  • Das Projekt Youth Alpine Interrail YOALIN ermöglicht 125 ausgewählten Jugendlichen, im Sommer mit öffentlichen Verkehrsmitteln nachhaltig durch die Alpen zu reisen.
  • Das Jugendparlament der Alpenkonvention YPAC bringt Jugendliche aus mehreren Alpenländern zusammen, um in einer parlamentarischen Simulation aktuelle Themen zum Alpenraum zu diskutieren. Das YPAC feierte dieses Jahr seine 15. Ausgabe.
  • Das „Umwelt im Unterricht”-Programm des deutschen Umweltministeriums stellte alpine Bildungsmaterialien als "Thema der Woche" vor.
  • Educ’alpes ist ein Netzwerk, das sich der alpinen Bildung in den französischen Alpen verschrieben hat, mit vielfältigen Mitgliedern wie Lehrern, Bergführern und politischen Entscheidungsträgern.
  • Im Juli findet das erste „Alpine Changemaker Basecamp" statt, das jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren die Möglichkeit bietet, ihre Ideen und Projekte für sozialen Wandel und nachhaltige Entwicklung im Alpenraum voranzutreiben.

Im Anschluss an die Präsentationen folgte eine lebhafte Diskussion, in der die Vertragsparteien und Beobachterorganisationen weitere Aktivitäten und Beispiele für Umweltbildung vorstellten. Die Delegierten überlegten, was innerhalb der Alpenkonvention entwickelt werden könnte, um solche Programme und Projekte besser einzubeziehen, zu fördern oder zu unterstützen.

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