Die Sicherung und Stärkung eines nachhaltigen alpinen Lebensraums ist ein fortwährendes Ziel der Alpenkonvention. Die COVID-19-Krise wird sehr wahrscheinlich Auswirkungen auf die bereits unternommenen Anstrengungen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung haben. Generalsekretärin Alenka Smerkolj: "Ich bin überzeugt, dass die Coronavirus-Krise auch einen grünen Wiederaufbau vorantreiben kann". Während seiner Online-Sitzung am 7. und 8. Juli bestätigte der Ständige Ausschuss wichtige Hebel in dieser Hinsicht.
Klimawandel und Biodiversitätsverlust sind zentrale Themen im Rahmen der aktuellen Aktivitäten der Alpenkonvention. Mit der Operationalisierung des Alpinen Klimazielsystems 2050 durch Umsetzungspfade wird den noch größeren Bedrohungen der alpinen Gesellschaft und Wirtschaft durch den Klimawandel begegnet. Der alpine Klimaaktionsplan 2.0, der auf der XVI. Alpenkonferenz im Dezember vorgestellt wird, ist eng mit dem Credo "Zurückschrauben besser gemacht" verbunden. Damit sollen Impulse für Verhaltensänderungen und Investitionen in eine grüne Wirtschaft in den Alpen gesetzt werden, die neben anderen Vorteilen für Mensch und Umwelt die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Schocks verringern und die Resilienz des Alpenraums in solchen Situationen erhöhen werden.
Die Biodiversität ist in den Alpen besonders wertvoll und vulnerabel und wird durch den Klimawandel und eine intensive Tourismusindustrie auf eine harte Probe gestellt. Die Alpenkonvention bekräftigt ihr Engagement für eine resiliente Biodiversität in den Alpen durch die Organisation einer Nebenveranstaltung am IUCN-Weltnaturschutzkongress 2020 in Marseille, der im Januar 2021 stattfinden wird. Die Veranstaltung wird von der französischen Präsidentschaft in enger Zusammenarbeit mit dem Alpine Biodiversity Board und den Beobachtern ALPARC und UNEP ausgearbeitet.
Schlechte Luftqualität gefährdet die Gesundheit der Menschen. Die französische Präsidentschaft hat sich im 8. Alpenzustandsbericht klar dazu verpflichtet, dieses Thema eingehend zu behandeln. Der Bericht analysiert die Mechanismen der Luftverschmutzung, indem er Daten aus den Alpenländern zusammenführt, und enthält eine nicht erschöpfende Auflistung intelligenter Lösungen, die von regionalen und lokalen Behörden in den Alpen ergriffen wurden. Der vollständige Bericht wird an der kommenden Alpenkonferenz vorgestellt.
Im Bereich des qualitativen und quantitativen Wasser-Managements hat der Ständige Ausschuss mit der Vorbereitung einer politischen Erklärung, die der kommenden Alpenkonferenz vorgelegt werden soll, ein starkes Signal gesetzt. Zu diesem Zweck sollen die Ergebnisse der vom Vorsitz in Annecy abgehaltenen Wasserkonferenz verbessert werden und als Wegweiser für ein integriertes und nachhaltiges Wassermanagement in den Alpen dienen.
Last but not least bekräftigte der Ständige Ausschuss erneut die Rolle der Alpenkonvention in der Unterstützung des nachhaltigen Tourismussektors und in der Orientierungsunterstützung für Unternehmenbei der Erholung von der sanitären Krise.
Alenka Smerkolj: "Mit dieser Online-Sitzung, die in den vier Alpensprachen abgehalten wurde, hat die Alpenkonvention einen wichtigen Schritt zur Einführung digitaler Konferenztechniken gemacht. Vor allem aber haben wir wichtige Fortschritte auf dem Weg zu einer grünen Wirtschaft in den Alpen und zur Erleichterung einer gut durchdachten Wiederaufbaupolitik vor dem Hintergrund der Covid-19-Krise erzielt, wodurch die Alpenregion widerstandsfähiger geworden ist".