Die Alpenwoche 2024 legt die Alpen in unsere Hände

Vom 23.-25. September fand im slowenischen Nova Gorica die AlpenWoche 2024 statt. Die achte Ausgabe der internationalen Konferenz, die 20 Jahre nach der ersten AlpenWoche 2004 in Kranjska Gora (SL) stattfand, bot die Gelegenheit, über Entwicklungen der Alpen in den letzten zwei Jahrzehnten nachzudenken. Sie eröffnete außerdem die Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen und die nachhaltige Entwicklung des Alpenraums in den kommenden 20 Jahren zu diskutieren.

Unter dem Motto „Die Alpen in unseren Händen“ kamen mehr als 200 Teilnehmende zusammen, um sich über Herausforderungen und möglichen Lösungen für die Zukunft der Alpen auszutauschen. Das Programm umfasste interaktive Workshops, Keynotes, Exkursionen in die Umgebung sowie ein vielfältiges Angebot der Alpinen Küche.

Den Beginn der AlpenWoche bildete eine geführte Radexkursion zwischen den benachbarten Städten Nova Gorica (SL) und Gorizia (IT), die gemeinsam Europäische Kulturhauptstadt 2025 sind. In diesem und im nächsten Jahr organisieren sie ein umfangreiches Kulturprogramm rund um das Thema „Grenzenlos“. Einer der Höhepunkte war eine Diskussionsrunde über die Kunst der Erinnerung und Fronten der Gegenwart, bevor sie bei einem Alpinen Apéro mit lokalen Produkten aus dem gesamten Alpenraum einen kulinarischen Vorgeschmack auf die (thematische) Vielfalt der folgenden Tage erhielten.

Zum intensiven Veranstaltungsprogramm gehörten auch drei spannende Keynotes zu den Themen im Fokus: Klimaschutz, Biodiversität und Ökosysteme sowie Lebensqualität. Das gesamte Programm der Alpenwoche orientierte sich an den drei Themenschwerpunkten des Mehrjährigen Arbeitsprogramms 2023-2030 der Alpenkonferenz.

Die AlpenWoche wurde außerdem von mehreren gut besuchten Nebenveranstaltungen zu verschiedenen Themen begleitet. Der Slowenische Vorsitz der Alpenkonvention organisierte eine Nebenveranstaltung zum Thema „Lebensqualität“, die von der nationalen ESPON-Kontaktstelle für Slowenien ausgerichtet wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden praktische Erfahrungen mit dem Instrument der „Territorial Quality of Life Living Labs“ im Alpenraum vorgestellt. Die Living Labs wurden im Rahmen der ESPON-Territorialstudie „Lebensqualität im Alpenkonventionsraum“ und des Erasmus+ Projekts „Alpine Compass: Youth for quality of life in the Alps“, die auch in den 10. Alpenzustandsbericht zur Lebensqualität einflossen, der im Januar veröffentlicht wird. Bei der Veranstaltung tauschten Fachleute und Teilnehmende praktische Erfahrungen aus, die bei der Implementierung der Living Labs in laufende Planungsaktivitäten und -prozesse gesammelt wurden. Sie betonten das Potenzial dieser Methode als Schnittstelle zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Politik bzw. Entscheidungstragenden, um die Bedürfnisse der Gemeinschaft zu ermitteln und so die Mitgestaltung von öffentlichen Maßnahmen und Aktionen zu unterstützen.

 

Die Italienische Delegation der Alpenkonvention organisierte als künftiger Vorsitz in Gorizia in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gorizia, dem EVTZ GO, dem Sitz der Universität Triest in Gorizia und der Region Friaul-Julisch Venetien eine Diskussion zum Thema „Alpine Kulturen - auf der ständigen Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Erhaltung und Innovation“. Mehrere Fachleute gaben Einblicke in verschiedene Bereiche der Alpinen Kultur. In einem interaktiven Teil beantworteten die Teilnehmenden Umfragen, aus denen eine Reihe von Empfehlungen hervorging: die Einbindung der lokalen Gemeinden in Planungsprojekte, die Konzentration auf die Erhaltung der Mehrsprachigkeit und den besseren Schutz der lokalen Sprachen und Dialekte im Alpenraum, der Schutz des vielfältigen kulturellen und künstlerischen Erbes des Alpenraums auf lokaler Ebene, die Bereitstellung grundlegender Dienstleistungen für die Bergbevölkerung, um der Abwanderung entgegenzuwirken, und die verstärkte Unterstützung und Innovation in der Land- und Forstwirtschaft zur Stärkung der lokalen wirtschaftlichen Interessen und des Tourismus. 

Der Alpine Klimabeirat der Alpenkonvention organisierte einen Lehrgang, der sich mit der Frage beschäftigte, wie man eine Vielzahl von Interessengruppen erreicht und sie für den Klimaschutz gewinnen kann. 

„Die Alpenwoche ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wertvoll es ist, unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen und über Grenzen hinweg an Lösungen zu arbeiten - was auch die Grundlage der Alpenkonvention ist. Vielen Dank an die Organisatoren, die diese besondere Veranstaltung möglich gemacht haben, und an alle Teilnehmenden, die die Zukunft der Alpen mitgestalten“, sagte Alenka Smerkolj, Generalsekretärin der Alpenkonvention, die gemeinsam mit Emil Ferjančič, Präsident des Ständigen Ausschusses der Alpenkonferenz, am zweiten Konferenztag die Teilnehmenden begrüßte.

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