Die Alpenkonvention hatte in der zweiten Junihälfte die Ehre, Vertreter/-innen aus den Anden zu empfangen und sich mit ihnen auszutauschen. Eine Delegation der Anden-Berginitiative reiste in die Alpen und die Karpaten, um sich über die regionale und grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Berggebieten zu informieren.
Die Delegierten aus den Andenstaaten besuchten zunächst die Büros des Ständigen Sekretariats der Alpenkonvention in Innsbruck. Hier erhielten sie eine erste Einführung in die Arbeitsweise der Alpenkonvention und die Rolle des Sekretariats in ihrer Governance. Die Delegierten und das Sekretariat tauschten sich auch über Fragen der nachhaltigen Entwicklung in Berggebieten und darüber aus, wie Berggebiete ihre Interessen in globalen Prozessen besser vertreten können.
Die Einführung in andere Arbeitsabläufe der Alpenkonvention wurde mit einem Besuch im slowenischen Ministerium für Naturressourcen und Raumplanung fortgesetzt, das derzeit den Vorsitz der Alpenkonvention innehat. Bei einem Treffen im Ministerium in Ljubljana stellte der Vorsitz sein Programm für die nächsten zwei Jahre vor und nannte als vorrangige Schwerpunkte die Aufklärung über den Klimawandel, die biologische Vielfalt und die Lebensqualität. Diese Themen stehen auch im Vordergrund der aktuellen Arbeit der Anden-Berginitiative. Es fand ein konstruktiver Austausch über die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei Umweltthemen statt, ein Bereich, in dem Slowenien über umfangreiche Kenntnisse verfügt.
„Die nachhaltige Entwicklung der Berggebiete ist in der Agenda 21 verankert, die die Schlüsselrolle der Berge in allen Lebensbereichen hervorhebt. Verstärkte Partnerschaften zwischen den Alpen und den Anden sowie mit anderen Gebirgsregionen tragen dazu bei, die gemeinsame Stimme der Berge auf globalen Gipfeltreffen zu stärken. Ich bin der festen Überzeugung, dass ein solcher Austausch uns bereichert und uns neue Ideen für unsere Arbeit liefert - und ehrliche Peer-Reviews helfen uns zu erkennen, was wir gut machen und wo wir noch besser werden können. Ich freue mich sehr über diesen Austausch und wünsche unseren Freundinnen und Freunden aus den Anden viel Glück bei ihren künftigen (Berg-) Unternehmungen! ", sagte der Präsident des Ständigen Ausschusses, Emil Ferjančič.
Im Rahmen des Besuchs in Slowenien wurde eine Exkursion zum Infopoint der Alpenkonvention in Mojstrana organisiert, der im Slowenischen Alpenmuseum untergebracht ist. Kombiniert mit einer Wanderung zum Slap Peričnik im Triglav-Nationalpark konnten die Anden-Delegierten die alpine Umgebung, Geschichte und Natur aus erster Hand erleben!
Die Delegierten hatten auch einen sehr produktiven Besuch in der Zentrale des Triglav-Nationalparks in der malerischen Stadt Bled. Während dieser Besuche diskutierten sie verschiedene Bergthemen, darunter Biodiversität, Klimawandel, die Umsetzung der regionalen und lokalen Politik sowie die Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit.
Schließlich begleiteten die Delegierten aus den Andenstaaten die Mitglieder des Ständigen Ausschusses der Alpenkonferenz, die am 22. Juni in Radovljica in Slowenien zum 76. Mal tagten. Die Delegation hielt einen Vortrag über die Entwicklungen der Anden-Berginitiative und deren Strategie.
Während ihrer Reise lernten die Anden-Delegierten auch ein weiteres Beispiel für die grenzüberschreitende Gebirgskooperation kennen. Bei einem Studienbesuch in den Karpaten lernten die Delegierten die Karpatenkonvention, die "Schwester" der Alpenkonvention, kennen!
„Die Alpenkonvention fühlt sich geehrt, Gastgeber der Anden-Berginitiative zu sein. Die Anden sind ein unglaubliches Gebirgsökosystem mit ganz anderen Merkmalen als die Alpen, aber dennoch mit einigen gemeinsamen Herausforderungen. Wir hatten viele wertvolle Gespräche über die verschiedenen Probleme, die unsere Berge betreffen, über grenzüberschreitende Zusammenarbeit und über die Bedeutung, die Stimme der Berge auf der globalen Bühne zu erheben“, sagte Alenka Smerkolj, Generalsekretärin der Alpenkonvention.