Die Alpenkonvention ist Vorreiter für ein nachhaltiges Leben in den Alpen, und ein großer Teil dieser Arbeit wird auf lokaler Ebene von Gemeinden und Verwaltungen geleistet. Ein laufendes Pilotprojekt in Kärnten (AT) zur Entwicklung eines Zertifizierungsinstruments für Alpenkonventions-Gemeinden zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert. Das übergeordnete Ziel dieses "8A-Alpengemeinden"-Projekts ist es, ein gutes und ökologisch nachhaltiges Leben in den Alpen zu fördern, bei dem die Gemeinden im Einklang mit Natur und Umwelt leben. Um dies zu erreichen, wird von Allianz in den Alpen - dem Netzwerk der Alpengemeinden - ein Evaluierungsinstrument entwickelt, das die Gemeinden bei der Einhaltung der Alpenkonvention, ihrer Protokolle und Deklarationen unterstützt.
Das Projekt besteht außerdem aus einem Schulungsangebot für Gemeinden, wie sie die Alpenkonvention, ihre Protokolle und Erklärungen wie jede andere nationale Gesetzgebung anwenden können. Dieses Training wird in Mallnitz, Österreich, durchgeführt. Mallnitz, sowohl ein Bergsteigerdorf als auch Teil des Netzwerks Alpine Pearls, liegt am Rande des Nationalparks Hohe Tauern.
Die Generalsekretärin der Alpenkonvention, Alenka Smerkolj, wurde kürzlich nach Mallnitz eingeladen, um sich über das Projekt zu informieren und das Ausbildungszentrum zu besichtigen. Die Schulungen finden im neuen Besucherzentrum für den Nationalpark Hohe Tauern statt, das in einem Anbau an eine alte Villa untergebracht ist, die von einem der Gründer des Österreichischen Alpenvereins, Edmund Mojsisovics, errichtet wurde. Darüber hinaus beherbergt das Zentrum eine Ausstellung und Labore, in denen Kinder und Jugendliche etwas über die Natur lernen können, sowie die Seminarräume, in denen die Schulungen für das Projekt "8A-Alpengemeinden" abgehalten werden.
Bei ihrem Besuch wurde der Generalsekretärin der gesamte Komplex gezeigt und sie erfuhr, wie die Bildungsprogramme organisiert werden - sowohl im Zentrum als auch in den Schulen der Region. "Die Programme klingen sehr ansprechend und ich bin gespannt darauf, dass andere Gemeinden diese Idee aufgreifen und sich der Initiative anschließen", sagte Smerkolj.
Die Gemeindevertreter in Mallnitz sind die treibenden Kräfte bei der Umsetzung der Alpenkonvention im Ort und seiner Umgebung. Die Schulungen bieten interessierten Gemeindevertretern die Möglichkeit, tiefer in die Thematik einzusteigen und sich einerseits über gesetzliche Regelungen und andererseits über praktische Gestaltungsmöglichkeiten zu informieren. Insgesamt hat das Pilotprojekt Vorbildcharakter für die Anwendung der Konvention vor Ort und das Zertifizierungsinstrument wird in Zukunft ein unschätzbares Hilfsmittel für eine nachhaltige Entwicklung sein. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte!