Auf der 7. Konferenz der Vertragsparteien der Karpatenkonvention, die vom 11. bis 13. Oktober in Belgrad, Serbien, stattfand, wurde eine neue Kooperationsvereinbarung (Memorandum of Cooperation, MoC) zwischen der Alpenkonvention, der Karpatenkonvention und dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) präsentiert.
Die neue Kooperationsvereinbarung baut auf der ersten Vereinbarung auf, die von den drei Konventionen im Mai 2008 unterzeichnet wurde. Sie wurde aktualisiert, um dem neuen Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal und dem Vorhaben der drei Konventionen zu entsprechen, die Synergien zwischen ihnen und ihren gemeinsamen Aktivitäten zu verbessern.
Die Alpen- und die Karpatenkonvention blicken bereits auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Umweltschutz und in der nachhaltigen Entwicklung ihrer jeweiligen Bergregionen zurück. Beide Konventionen haben einen Beobachterstatus in den Organen der jeweils anderen Konvention, wodurch ein regelmäßiger Informationsfluss über aktuelle Themen und Aktivitäten möglich ist. Darüber hinaus tauschen sich Fachleute aus den jeweiligen Arbeitsgruppen der Alpen- und Karpatenkonvention regelmäßig aus und nehmen an den Sitzungen der jeweils anderen Konvention teil. Die biologische Vielfalt in den Bergen war schon immer ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit, und in den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere gemeinsame Veranstaltungen zu diesem Thema organisiert.
Die neue Vereinbarung wird die Ausrichtung der Biodiversitätsaktivitäten in den Alpen und Karpaten auf den neuen Globalen Biodiversitäts-Rahmenvertrag unterstützen. Sie wird auch dazu beitragen, auf globaler Ebene das Bewusstsein für den Wert der Biodiversität in den Bergen und die Herausforderungen ihrer Erhaltung zu schärfen - zum Beispiel im Zusammenhang mit der Prüfung des CBD-Arbeitsprogramms zur Biodiversität in den Bergen.
Die Konventionen beabsichtigen auch, die Vereinbarung durch ihre Beiträge zu globalen Kooperationsprozessen der Berggebiete wie dem „Fünfjährigen Aktionsplan für die Entwicklung der Bergregionen“ (2023-2027) und im Austausch mit anderen Bergregionen der Welt (wie den Anden und dem Hindukusch-Himalaya) umzusetzen, um den Bergen eine Stimme zu geben.
„Die Abstimmung des regionalen Biodiversitätsschutzes mit Maßnahmen auf globaler Ebene erfordert in der Tat eine politische Koordinierung und vor allem eine gemeinsame Vision. Insgesamt wird die neue Kooperationsvereinbarung den Alpen und den Karpaten helfen, die globalen Ziele zu erreichen, und wir wollen eine Inspiration für andere Berggebiete in der Welt sein“, sagte Alenka Smerkolj, Generalsekretärin der Alpenkonvention, nach der Präsentation der Kooperationsvereinbarung.