Der Ständige Ausschuss der Alpenkonferenz traf sich zu seiner dritten Sitzung unter Slowenischem Vorsitz vom 15. bis 16. Mai in Maribor (SI). Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Lebensqualität, das zentrale Thema des zweijährigen Programms des Vorsitzes bis zur nächsten Alpenkonferenz im Januar 2025.
Der Slowenische Vorsitz informierte die Vertragsparteien und Beobachterorganisationen über den aktuellen Stand seiner Aktivitäten und hob dabei die Fortschritte bei der Umsetzung des dritten Schwerpunktbereichs „Ermöglichung einer guten Lebensqualität für die Menschen in den Alpen“ des Mehrjährigen Arbeitsprogramms (MAP) 2023-2030 der Alpenkonvention hervor. Die Delegierten diskutierten den Entwurf des 10. Alpenzustandsberichts zum Thema Lebensqualität (RSA 10). Der RSA10 gibt einen Überblick über den Stand der Forschung und Daten sowie politische Empfehlungen für die Lebensqualität in den Alpen, basierend auf einer Auswahl statistischer Indikatoren und einer alpenweiten Umfrage. Weitere Beiträge zum Thema kamen von zwei laufenden Projekten, mit denen der Slowenische Vorsitz zusammenarbeitet: die ESPON-Territorialstudie „Quality of life in the Alpine area“ und das ERASMUS+ Projekt „Alpine Compass“ der CIPRA.
Ziel der ESPON-Studie war es, neue Erkenntnisse zur Messung der Lebensqualität im Gebiet der Alpenkonvention auf regionaler Ebene zu gewinnen und zu ermitteln, welche Faktoren und territorialen Merkmale einen stärkeren Einfluss auf die territoriale Lebensqualität in einem bestimmten räumlichen Umfeld haben. Das Alpine Compass Projekt konzentriert sich auf die Einbeziehung junger Menschen in den Bereich der Lebensqualität. Junge Teilnehmende aus drei Alpenländern schilderten den Delegierten ihre konkreten Bedürfnisse für eine verbesserte Lebensqualität in den Alpen und forderten entsprechende politische Maßnahmen. Diese beiden Projekte werden auch im Mittelpunkt einer Nebenveranstaltung der AlpenWoche 2024 stehen, die der Umsetzung des Themas Lebensqualität in der Politikgestaltung gewidmet ist.
Der Slowenische Vorsitz berichtete in Bezug auf seinen zweiten Schwerpunktbereich, die Umwelterziehung mit Schwerpunkt Klimawandel, über die Ergebnisse der internationalen Konferenz „Schools for climate action in the Alps“. Auf der Grundlage einer Diskussion in der 76. Sitzung des Ständigen Ausschusses, der internationalen Konferenz und 17 alpenweit gesammelter Good-Practice-Beispiele für die Klimabildung wurde ein Bericht mit Empfehlungsentwürfen erstellt und mit den Delegierten diskutiert.
In seinem dritten Schwerpunktbereich, der Biodiversität, hat der Vorsitz einen Policy Brief mit Empfehlungen zur Biodiversität in den Alpen ausgearbeitet, der sich auf die Diskussionen während der 77. Sitzung des Ständigen Ausschusses stützt. Darüber hinaus organisiert der Vorsitz eine Konferenz zum Thema Biodiversität, die in Verbindung mit dem ForumAlpinum, organisiert vom Alpenkonventionsbeobachter ISCAR, vom 12. bis 14. Juni in Kranjska Gora stattfinden wird. Diese Veranstaltung wird als Plattform für weitere Diskussionen über den Policy Brief dienen.
Im Jahr 2025 wird Italien den zweijährigen Vorsitz der Alpenkonvention von Slowenien übernehmen. Die Sitzung des Ständigen Ausschusses war daher auch eine Gelegenheit für Italien, den Delegierten sein vorläufiges Programm vorzustellen.
Den Abschluss der Sitzung bildete ein Bericht des Ständigen Sekretariats über seine Aktivitäten im Zeitraum vom 15. September 2022 bis zum 31. Dezember 2023. Generalsekretärin Alenka Smerkolj präsentierte einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Projekte, Vernetzungs- und Kommunikationsaktivitäten sowie über die Unterstützung aller Organe der Alpenkonvention.
Im Vorfeld der Sitzung des Ständigen Ausschusses trafen sich die Vorsitzenden der Thematischen Arbeitsgremien der Alpenkonvention zu einem interaktiven Workshop. Ziel des Workshops war der Austausch und die Aktualisierung des aktuellen Stands der Arbeiten in allen thematischen Arbeitsgremien sowie die Identifizierung von Synergien für die Umsetzung des MAP, insbesondere im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der neuen Mandate. Die Aktionswoche endete mit einer Sitzung des Alpinen Klimabeirats, die ebenfalls von dem Slowenischen Vorsitz ausgerichtet wurde.