Die Bersteigerdörfer liegen meist fernab von großen Städten und Ballungsräumen in den Alpen, oft versteckt am Ende eines Tales. Unter Bergfreunden und Alpinisten gelten diese Dörfer oft als Geheimtipp.
Die Bergsteigerdörfer haben vor kurzem eine aufregende Entwicklung bekannt gegeben, denn sechs neue Dörfer wurden aufgenommen, um sich der Initiative im Jahr 2021 anzuschließen. Die sechs Dörfer liegen in Österreich, Italien und zum ersten Mal in der Schweiz.
Die neuen Dörfer in Österreich sind Göriach im Lungau/Salzburg und Steinberg am Rofan/Nordtirol; in Italien, Balme/Piemont und Triora/Ligurien; und in der Schweiz, St. Antönien, Lavin, Guarda und Ardez in Graubünden.
Damit steigt die Zahl der Bergsteigerdörfer auf 35, davon 22 in Österreich, vier in Deutschland, fünf in Italien, davon zwei in Südtirol, und je zwei in Slowenien und der Schweiz.
Darüber hinaus ist der Schweizer Alpen-Club (SAC) der neueste Partner der Initiative geworden, der sich zu den österreichischen (ÖAV), deutschen (DAV), italienischen (CAI), slowenischen (PZS) und südtiroler (AVS) Alpenvereinen und -verbänden gesellt. Es ist spannend, dass diese Entwicklung in die Zeit fällt, in der die Schweiz den Vorsitz der Alpenkonvention innehat.
Die Bergsteigerdörfer stehen für einen nachhaltigen Bergtourismus in den Alpen und setzen sich für den Erhalt der lokalen kulturellen Werte ein. Die Dörfer setzen auf die Eigenverantwortung ihrer Besucher, sich in den Bergen umweltbewusst und verantwortungsvoll zu verhalten. Durch die Ausrichtung auf nachhaltigere Formen des Tourismus wollen die Bergsteigerdörfer die positiven Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Nahversorgung, den öffentlichen Verkehr und die Bevölkerungsentwicklung erhöhen.
Die Auswahlkriterien für die Teilnahme an der Initiative verkörpern diese Ideale und beinhalten die Anforderung, dass ein Dorf eine " schöne" Landschaft bietet, Gebiete, die für alle Arten von Bergsteigern interessant sind, und dass intakte Kultur- und Naturlandschaften erhalten sind, die nicht durch groß angelegte Infrastruktur gestört werden. Darüber hinaus verpflichten sich die Einheimischen in Bergsteigerdörfern, sich für eine nachhaltige und naturverträgliche Gemeinde- und Tourismusentwicklung einzusetzen.
Im Jahr 2016 trat Ramsau bei Berchtesgaden als erstes Bergsteigerdorf außerhalb Österreichs der Initiative bei. Seitdem hat das Projekt die Landesgrenzen überschritten und fördert die nachhaltige Entwicklung im gesamten Alpenraum in den Bereichen Tourismus, Naturschutz, Regionalentwicklung, Berglandwirtschaft und vielen weiteren Bereichen. In diesem internationalen Netzwerk findet ein ständiger Austausch darüber statt, wie die Dörfer und Regionen ihre Strategien für eine bessere Zukunft umsetzen können und dies auch tun.
Die Philosophie der Bergsteigerdörfer wurde von der Alpenkonvention inspiriert, die darlegt, wie eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen aussehen soll. Seit der Ausweitung auf andere Alpenländer ist die Bergsteigerdorf-Initiative ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention.