Jedes Jahr ist der 5. Dezember dem Boden gewidmet, der Erde, auf der wir gehen, auf die wir für unsere Ernährung angewiesen sind, auf der wir bauen und all die anderen Verwendungsmöglichkeiten dieser wichtigen Ressource, derer wir uns oft gar nicht bewusst sind. In diesem Jahr ist das offizielle Thema des Weltbodentags die Bodenversalzung mit der Kampagne "Bodenversalzung stoppen, Bodenproduktivität steigern". Dieses Problem stellt eine große Bedrohung für die Ökosysteme, die Nahrungsmittelproduktion und die Nachhaltigkeit in vielen Teilen der Welt dar. Versalzene Böden wirken sich negativ auf die Bodenfunktionen aus, verringern die landwirtschaftliche Produktivität und führen zu einer Verschlechterung der Wasserqualität, der Bodenbiodiversität und zu mehr Bodenerosion.
Während die Bodenversalzung in den Alpen (noch) kein so drängendes Problem ist, dürfte sie mit der Klimaerwärmung zu einer weiteren Bedrohung für diese wertvolle Ressource werden. Die Verschlechterung der Bodenqualität ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für den Alpenraum, zumal der Boden und die für die bauliche und landwirtschaftliche Nutzung geeignete Fläche aufgrund der besonderen Topografie der Region begrenzt sind. Um dieses Thema anzugehen, hat die Alpenkonvention die Arbeitsgruppe Bodenschutz geschaffen. Ihr Mandat zielt darauf ab, die Bodenproblematik auf alpiner Ebene zu fördern und sich auf ein standortgerechtes und nachhaltiges Bodenmanagement zu konzentrieren.
Ein strategischer Ansatz, der auf sektor- und grenzüberschreitender Zusammenarbeit beruht, ist der beste Weg, um eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Böden zu gewährleisten. Die Alpenkonvention und die Alpine Bodenpartnerschaft arbeiten mit vielen Partnern zusammen, um die Zusammenarbeit in Bodenfragen zu fördern. Der jüngste Alpenboden-Newsletter, der hier verfügbar ist, veranschaulicht, wie diese Partner und Institutionen daran arbeiten, Governance, Wissenschaft und Praxis miteinander zu verbinden, und skizziert einige der wichtigsten Aktivitäten und Veranstaltungen im Bodenbereich.
Auf europäischer Ebene wurde Mitte November die EU-Bodenstrategie veröffentlicht. Die Strategie gibt einen Rahmen mit konkreten Maßnahmen für den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung der Böden in der Europäischen Union vor. Ziel ist es, den Bodenkohlenstoff in landwirtschaftlichen Flächen zu erhöhen, die Wüstenbildung zu bekämpfen, degradierte Flächen und Böden wiederherzustellen und sicherzustellen, dass sich bis 2050 alle Bodenökosysteme in einem gesunden Zustand befinden.
Eine Reihe anderer internationaler Konferenzen, Veranstaltungen und Netzwerke wie der EuroSoil Kongress und das EU Soil Observatory Stakeholders Forum, um nur zwei zu nennen, haben in diesem Jahr intensiv für Bodenfragen geworben.
Die Zusammenarbeit über Grenzen und Sektoren hinweg ist für die nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz unserer Böden von grundlegender Bedeutung, da die Erde unter unseren Füßen nicht durch Verwaltungsgrenzen begrenzt ist. Die Alpenkonvention freut sich auf ein weiteres Jahr der Zusammenarbeit auf gemeinsamem Boden!