Arbeitsgruppe Bodenschutz

Vorsitz: Österreich

Gesunde Böden sind von entscheidender Bedeutung zur Eindämmung des Klimawandels, zum Erhalt der Biodiversität und zur Erreichung der Nahrungsmittelsicherheit. Nichtsdestotrotz verlieren wir jeden Tag große Mengen an gesunden Böden. Dieser Verlust wird nicht nur durch Naturkatastrophen, sondern zu einem großen Teil durch menschlichen Bodenverbrauch verursacht. Besonders kritisch ist dieses Thema in den Alpen, da hier die Verfügbarkeit der Ressource Boden besonders begrenzt ist. Bodenfruchtbarkeit und die Vermeidung von Degradation sind eine Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität.

Daher haben sich die Vertragsparteien der Alpenkonvention verpflichtet, „quantitative und qualitative Bodenschäden zu reduzieren, insbesondere durch den Einsatz bodenschonender land- und forstwirtschaftlicher Methoden, durch minimale Eingriffe in Boden, Erosionskontrolle und die Einschränkung der Bodenversiegelung“ (Alpenkonvention Art. 2 (d)). Im Bodenschutz Protokoll der Alpenkonvention vereinbarten die Vertragsparteien weitere Details zur Umsetzung des Themas.

Die XV. Alpenkonferenz hat festgestellt, dass die Vertragsparteien im Bereich des Bodenschutzes aufgrund des erhöhten Nutzungsdrucks auf die Böden im Alpenraum und der gestiegenen Risiken, zum Beispiel durch den Klimawandel, enger zusammenarbeiten sollten. Daher haben Sie 2019 die Arbeitsgruppe Bodenschutz gegründet.

Die Arbeitsgruppe trägt zum Schutz und zur Verbesserung des Zustands der alpinen Böden bei. Aufbauend auf den Ergebnissen der vorangegangenen Mandate (2019-2020 und 2021-2022) soll die Arbeitsgruppe die im "langfristigen Aktionsplan zur Umsetzung der Bestimmungen und Erklärungen zum Bodenschutz im spezifischen Kontext des Alpenraums" definierten Aktivitäten fördern. In der aktuellen Mandatsphase liegt der Schwerpunkt auf einem sparsamen und umsichtigen Umgang mit dem Boden in den Alpen, Moorschutz, vergleichbaren Bodendaten, Bodenwissen, Bewusstseinsbildung und Informationsaustausch.

Angesichts aktueller Krisen wie der Klimakrise, der Pandemie und zuletzt des Krieges in der Ukraine schreiten die angestiegene Selbstversorgung mit regional erzeugten Nahrungs- und Futtermitteln, der Übergang zu erneuerbaren Energien und der kontinuierliche Flächenverbrauch für Wohnen, Arbeiten, Tourismus und Handel noch schneller voran. Diese Entwicklungen wirken sich massiv auf die Böden des Alpenraums aus und werden unterschiedliche Landnutzungsinteressen und daraus resultierende Konflikte verschärfen.

Kontakt: 
Christian Steiner, Niederösterreichische Agrarbezirksbehörde
Christian.Steiner@noel.gv.at

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