Auf der XVIII. Alpenkonferenz (22. Januar 2025) übernahm Italien für den Zeitraum 2025-2026 die Präsidentschaft der Alpenkonvention von Slowenien. Die Italienische Präsidentschaft, geleitet vom Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit, wird in enger Zusammenarbeit mit den anderen Vertragsparteien, Beobachtern und dem Ständigen Sekretariat ihre Arbeit auf die folgende Aktionsfelder konzentrieren: Biodiversität, Klimawandel, alpine Bevölkerung und Kultur sowie Zusammenarbeit mit anderen Gebirgsregionen. Sie wird zur Umsetzung der drei Prioritäten des Mehrjährigen Arbeitsprogramms der Alpenkonferenz 2023-2030 beitragen: Erhaltung und Wertschätzung der alpinen Biodiversität und Ökosysteme, ambitioniertes Handeln im Klimaschutz und Sicherstellung einer guten Lebensqualität für die Menschen in den Alpen.

Biodiversität: Dank der gesammelten Erfahrungen als Vorsitz des Alpinen Biodiversitätsbeirat (ABB) seit 2019 beabsichtigt Italien, die alpine Biodiversität zu stärken, die Verletzlichkeit von Berg- und Alpinökosystemen hervorzuheben und die Beiträge von Gebirgsregionen zur Erreichung der globalen Biodiversitätsziele der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) zu nutzen. Über das ABB wird Italien weiterhin an technischen Aspekten arbeiten, um die Vertragsparteien durch das Interreg-Projekt AlpsLife und die Ausarbeitung eines spezifischen Alpinen Biodiversitäts-Aktionsplans zu unterstützen, basierend auf dem von der vorherigen slowenischen Präsidentschaft erstellten Policy Briefs.

Klimawandel: Italien strebt an, einen Dialog über lokale Klimaanpassungsinitiativen für Alpengemeinden zu fördern. Ziel ist es, die in den Alpenländern durchgeführten Maßnahmen hervorzuheben und gefestigte sowie experimentelle Prinzipien und Methoden auf pan-alpiner Ebene auszutauschen. Dies soll – auch in Randgemeinden – eine bewusste lokale Anpassung, die Umsetzung des Alpinen Klimaaktionsplans 2.0 (CAP 2.0) und die Entwicklung widerstandsfähiger Alpenkommunen und -zentren im Einklang mit übergreifenden Anpassungsplänen fördern. Der Italienische Vorsitz plant zudem, durch Schulen Umweltbildung und Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen unter jüngeren Generationen zu stärken.

Alpenbevölkerung und Kultur: Die demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Daten aus dem 5.Alpenzustandsbericht über den demografischen Wandel sollen integriert und aktualisiert werden, um politische Maßnahmen zu lenken, die auf die nachhaltige Entwicklung im Kontext des Klimawandels, die Förderung von Berg- und ländlichen Gebieten und die Wiederbesiedlung dieser Regionen abzielen. Weitere Maßnahmen umfassen die Ausarbeitung einer Strategie für die alpine Kultur, die thematische und übergreifende Aktionen umfasst, sowie die Förderung kultureller Initiativen, die von den Alpen inspiriert sind, im Rahmen der Feierlichkeiten und Veranstaltungen anlässlich der Ernennung von Nova Gorica-Gorizia   zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025.

Zusammenarbeit mit anderen Gebirgsregionen: Seit der italienischen Präsidentschaft 2001-2002 fördert die Alpenkonvention den Dialog und den Erfahrungsaustausch mit Gebirgsregionen außerhalb der Alpen, um gemeinsame Prinzipien und Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung von Gebirgsterritorien zu unterstützen. Ein wichtiger Schwerpunkt wird daher die Weiterführung der internationalen Gebirgskooperationsinitiativen der Alpenkonvention in verschiedenen Regionen der Welt sein, insbesondere mit der nordwestafrikanischen Gebirgsregion (Marokko-Algerien-Tunesien).