Französischer Vorsitz der Alpenkonvention

Textentwurf des französischen Vorsitzes des Alpenkonvention (2019-2020)

Bei der Alpenkonferenz in Innsbruck am 4. April 2019 hat Frankreich offiziell die Präsidentschaft der Alpenkonvention von Österreich übernommen.

Die Staatssekretärin Brune Poirson und später Barbara Pompili, die französische Ministerin für den ökologischen Wandel, waren Vorsitzende der Alpenkonferenz.

Programm des Vorsitzes 2019-2020

Frankreich strebte generell eine Operationalisierung der Arbeit der Alpenkonvention an durch

  • Stärkung der eigenverantwortlichen Teilhabe der Gebietskörperschaften an der Alpenkonvention: Der Grundstein dafür wurde bereits gelegt, aber es war notwendig, diese Teilhabe systematisch zu verfolgen, das lokale Engagement einzufordern und die guten Praktiken auszuweiten.
  • Entwicklung der Synergien mit der 2016 ins Leben gerufenen Makroregionalen Strategie für den Alpenraum (EUSALP), die 2016 als wichtiges Instrument der Regionalpolitik und der territorialen Kooperation ins Leben gerufen wurde. Die Präsidentschaft endete mit einem gemeinsamen Workshop und Dialog mit jungen Menschen zu Klimathemen, der in Zusammenarbeit mit EUSALP (im Jahr 2020 ebenfalls unter französischem Vorsitz) und der Alpenwoche am 10. Dezember 2020 online organisiert wurde.

Der französische Vorsitz legte den Schwerpunkt auf folgende Themen:

  1. Luftqualität, das Thema, das in Artikel 2c der Alpenkonvention enthalten ist, wurde bisher wenig behandelt, obwohl es in den Alpentälern Anlass zu großer Besorgnis gibt. Das Thema Luftqualität weiter voranzutreiben, ist eine wissenschaftliche, ökologische und politische Notwendigkeit. Auf Vorschlag Frankreichs befasst sich der achte Alpenzustandsbericht (RSA 8) mit dem Thema Luftqualität.
  2. Wasser als Ressource und als Lebensraum war Gegenstand einer Konferenz, die im Februar 2020 in Annecy stattfand. Diese Veranstaltung des Vorsitzes war eine Gelegenheit, lokale und regionale Gebietskörperschaften konkret mit einzubeziehen. Im Mittelpunkt des Programms standen zwei große Themen: (1) Wasser als Ressource und Anpassung an den Klimawandel in den Alpengebieten, (2) Sanierung von Wasserläufen und Flüssen als Trumpf der Alpenregion. Den Konferenzbericht finden Sie hier. Basierend auf den Ergebnissen der Konferenz und der Arbeit der ehemaligen Plattform der Alpenkonvention zu Wasserwirtschaft in den Alpen hat die XVI. Alpenkonferenz eine Deklaration zur integrierten und nachhaltigen Wasserwirtschaft in den Alpen verabschiedet, um die zukünftige Arbeit zu diesem Thema zu gestalten.
  3. Frankreich hat die Biodiversität zu einem Schlüsselthema gemacht und forderte, dass sie eine dem Klima gleichgestellte Priorität hat. In Zusammenarbeit mit ALPARC und UNEP organisierte der Vorsitz einen „Mountain Biodiversity Day“. Diese virtuelle, globale Veranstaltung ermöglichte es, die Inhalte der von der XVI. Alpenkonferenz verabschiedeten Deklaration zum Schutz der Bergbiodiversität und ihrer Förderung auf internationaler Ebene zu vermitteln mit dem Ziel, das Thema Bergbiodiversität insbesondere im Rahmen der IUCN-Aktivitäten und des Übereinkommens zur biologischen Vielfalt zu stärken. Ursprünglich für 2020 geplant, musste diese Veranstaltung aufgrund des gesundheitlichen Kontextes verschoben werden und fand am 13. Januar 2021, also kurz nach Ende der französischen Präsidentschaft, statt.
  4. Dem nachhaltigen Tourismus wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da er einen wesentlichen Beitrag zu den drei oben genannten Themen leisten kann. Frankreich hat daher beschlossen, ein konkretes Instrument zur Entwicklung eines alpinen, nachhaltigen Tourismus zu entwickeln. Natürlich muss dabei eine Verbindung zwischen der aktuellen wirtschaftlichen Situation, dem Wiederaufbau und der Methodik mitgedacht werden. Diese Arbeit führte zur Veröffentlichung eines Handbuchs im Herbst 2021.
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